ILSE STORB: NACHRUF

Ilse Storb in der Zeche Carl 2022 | © André Symann

Mit großem Bedauern nimmt das Team der Zeche Carl Abschied von Prof. Dr. Ilse Storb, die am 8. November 2025 im Alter von 96 Jahren in ihrer Heimatstadt Essen verstorben ist.

Ilse Storb war weit mehr als eine herausragende Musikerin, Musikwissenschaftlerin und Pädagogin. Sie war eine Vermittlerin und Brückenbauerin zwischen Kulturen und Generationen, für die Musik nicht nur Wissenschaft, sondern Lebenshaltung war.

Geboren 1929 in Essen, studierte sie Schulmusik, Musikwissenschaft, Romanistik und Jazz-Education in Köln, Paris und Boston. 1971 gründete sie gemeinsam mit Joe Viera das renommierte „Jazzlabor“ an der Pädagogischen Hochschule in Duisburg – ein entscheidender Schritt in der Verankerung von Jazzpädagogik in Deutschland. 1982 wurde sie zur Professorin für Systematische Musikwissenschaft einschließlich Jazzforschung berufen – europaweit die einzige Frau in dieser Funktion.

Für die interkulturelle Vermittlung, ihren Einsatz für Weltmusik und ihre weltweite Friedensarbeit erhielt Storb 1998 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Ilse Storb und die Zeche Carl waren sich in gegenseitiger Wertschätzung tief verbunden. Mehrfach begeisterte sie mit inspirierenden Auftritten das Publikum im Altenessener Zentrum für Soziokultur. Ihre Liebe zur Musik, ihre offenherzige Persönlichkeit und ihr Mut, Grenzen zu überschreiten, werden wir und viele Kolleg:innen aus der Kulturszene auch weiterhin als Ansporn und Inspirationsquelle nehmen.

Wir gedenken Ilse Storb mit tiefem Respekt und Dankbarkeit für ihren nachhaltigen Beitrag zur Musik, für die Kulturlandschaft in Essen und dem Ruhrgebiet, für ihre Begeisterung, ihren Einsatz und ihre unermüdliche Neugier. Möge ihr Vermächtnis weiterklingen - im Unterricht, auf den Bühnen, im kulturellen Miteinander.

Unser Mitgefühl gilt ihren Liebsten, ihren Freund:innen und allen, die durch sie bereichert worden sind.

In stiller Trauer

das Team der Zeche Carl