Tristan Brusch | (c) Tim Cavadini
Am Anfang Tour 2026
Donnerstag, 12.03.26 | ZECHE CARL | Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Konzert
VVK: 27€ zzgl. Gebühren | AK: 35€
Der VVK startet am 13.08.25 um 12 Uhr
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Der VVK startet am 13.08.25 um 12 Uhr ///
Am Anfang
Eine dunkelromantische Trilogie ist abgeschlossen: Mit seinem neuen Album, »Am Anfang«, strebt Tristan Brusch nach allem, was wehtut, sich entzieht oder eigentlich zu groß ist, um es auszuhalten. Er schreibt dazu süchtig machende, gefährliche Songs, die magische Eingängigkeit mit inhaltlicher Tiefe verbinden.
»Am Anfang« ist ein Coming-of Age-Album, das viel von Verlust erzählt. Dem Verlust von Jugend, Unschuld, einer Liebe, womöglich: sich selbst. Wie alle wirklich großen Alben über Verlust wächst auch dieses weit über sein Sujet hinaus und erzählt viel mehr über das Leben, die Liebe, die Gesellschaft – die Fähigkeit, loslassen zu können.
Insofern fügt sich das Album kongenial in jene als Epos angelegte Trilogie, die Tristan Brusch nunmehr mit »Am Anfang« abschließt, vorangegangen waren die Alben »Am Rest« und »Am Wahn«. In dieser universellen romantischen Beziehungserzählung, die immer auch ein Sittengemälde der Liebe in unverbindlichen Zeiten ist, nimmt das neue Album einen besonderen Platz ein.
Tristan Brusch hat für "Am Anfang" bestürzend schöne Lieder geschrieben, in diesem ganz speziellen Stil, den in diesem Land niemand sonst beherrscht.
Aufgenommen wurde »Am Anfang« im Frühwinter 2024 mit dem Produzenten Olaf Opal und den Musikern Felix Weicht (Bass), Timon Schempp (Schlagzeug) und Friedrich Paravicini (Streicher) in einem zum Studio umgebauten ehemaligen Kinderheim an der dänischen Grenze.
Ob es in »Grundsolider Schläger« darum geht, wie der Protagonist einen Freund an die Drogensucht verloren hat, um den Alltag eines Strichers in »Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« (im Duett mit Veronika Hahn) oder in »Haifisch« von oben auf das Thema geblickt wird: Tristan Brusch durchleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven unsere großen und kleinen Verluste.
»Vierzehn« handelt von der Sehnsucht nach einer Unschuld, die es so vermutlich niemals gegeben hat, das schwelgerische »Die Liebe in Maßen« ist ein ebenso wonnevoller wie selbstironischer Schlager noir, zu »Die lange Nacht« imaginiert man automatisch ein Meer aus Feuerzeugen, während »Heiliges Land« gleichermaßen von der Naivität und Bigotterie im politischen Engagement junger Bürgerkinder kündet, ohne diese auszustellen oder gar zu verspotten.
Durch diese Musik kann man völlige innere Freiheit erfahren, sie lässt einen über den Dingen schweben, eins mit allem werden, den Schmerz, die Reue, die Sehnsucht und sich selbst ertragen. »War’s ein Märchen ohne Ende / War es unvernünftig, lächerlich, zu groß« fragt Tristan Brusch am Ende dieses wunderbar – nun eben doch – hoffnungsvollen Albums im letzten Lied, »Tristan und Elise«. Es ist ein Satz, der ohne Fragezeichen auskommt.